Das Filmmuseum München am St. Jakobsplatz begeistert seit Jahren mit restaurierten Stummfilmen, interessanten Filmreihen und umfassenden Retrospektiven. Standen in den letzten Jahren Meister wie Federico Fellini, Seijun Suzuki, Jean Cocteau, Michail Kalatosow, Martin Scorsese, Henri-Georges Clouzot oder Lars von Trier im Fokus, gibt der Tod des französischen Regisseurs Alain Resnais im letzten Jahr nun Anlass, seinem Œuvre eine vollständige Retrospektive zu widmen. Am 6. Januar startete das Programm, unter Einführung von Resnais-Kenner François Thomas, mit der elementar wichtigen Dokumentation über die Deportationen während des Zweiten Weltkrieges beziehungsweise über den Holocaust per se, „Nacht und Nebel“. Gleich darauf folgte Resnais’ erster Langspielfilm „Hiroshima mon amour“ mit Emmanuelle Riva und Eiji Okada. Thomas leitete auch dieses wichtige Werk umfassend und ansprechend ein.

Die Spielfilme werden bis Anfang März in chronologischer Reihenfolge und in Originalsprache mit Untertiteln gezeigt; Resnais’ erste Dokumentar- und Kurzfilme sind dazwischen platziert. Der Großmeister schuf bis zuletzt mit 91 Jahren achtzehn Spielfilme; sein letzter Film, „Aimer, boire et chanter“, erhielt bei der Berlinale 2014 den Alfred-Bauer-Preis. Kurz darauf verstarb der in Vannes geborene Franzose, welcher sich selbst nie der Nouvelle Vague zugehörig fühlte und auch nie einer Zuteilung in die Rive gauche zusammen mit Chris Marker und Agnes Varda zustimmte.

Nach Sichtung des Gesamtwerks ziehen wir ein ausführliches Resümee über Alain Resnais und seine Filmografie. Es folgen die Einzeltermine zu den verbleibenden Vorstellungen der Retrospektive:

  • 14.01., 18:30 und 16.01., 21:00: „Der Krieg ist vorbei“
  • 17.01., 21:00 und 20.01., 18:30: „Alles Gedächtnis der Welt“ und „Ich liebe dich, ich liebe dich“
  • 18.01., 21:00 und 21.01., 18:30: „Stavisky …“
  • 27.01., 18:30 und 30.01., 21:00: „Providence“
  • 28.01., 18:30 und 31.01., 21:00: „Mein Onkel aus Amerika“
  • 01.02., 21:00 und 03.02., 18:30: „Das Leben ist ein Roman“
  • 04.02., 18:30 und 06.02., 21:00: „Das Lied des Styrol“ und „Liebe bis in den Tod“
  • 07.02., 21:00 und 10.02., 18:30: „Mélo“
  • 08.02., 21:00 und 11.02., 18:30: „I Want To Go Home“
  • 13.02., 21:00: „Smoking“
  • 14.02., 21:00: „No Smoking“
  • 15.02., 21:00: „Das Rätsel von Halle 15“, „Claude Ridder“, „Cinétract 002“, „Portrait Imaginaire“, „Gegen das Vergessen“ und „Gershwin“
  • 18.02., 18:30 und 21.02., 21:00: „Nicht auf den Mund“
  • 20.02., 21:00: „Das Leben ist ein Chanson“
  • 22.02., 21:00 und 24.02., 18:30: „Herzen“
  • 25.02., 18:30 und 27.02., 21:00: „Vorsicht Sehnsucht“
  • 28.02., 21:00: „Ihr werdet euch noch wundern“
  • 01.03., 21:00 und 03.03., 18:30: „Aimer, boire et chanter“

Meinungen

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