Keine Panik, liebe Eltern. Ihre Tochter möchte das neue Tinkerbell-Abenteuer sehen und Sie haben keine Lust? Seien sie beruhigt. Denn ein Nachmittag kann deutlich schlechter verbracht werden. Vielleicht, ja das ist gar nicht so unwahrscheinlich, müssen sie am Ende selbst zum Taschentuch greifen, um eine Träne wegzuwischen. „Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest“ ist dabei schon das siebte Abenteuer von Tinkerbell und ihren Freundinnen. Die seit 2008 beinahe jährlich erscheinenden Produktionen sind zwar weder überragend animiert noch wahnsinnig originell – doch haben beinahe alle Filme einen gewissen Charme und erfreuen mit einigen zuckersüßen Liedern.
Anders als der Titel vermuten lässt, ist nicht Tinkerbell Dreh- und Angelpunkt der Geschichte, sondern Emily, deren Herz für Tiere unendlich groß ist. So hat sie ihrem Dorf schon des Öfteren Kummer bereitet, weil sie immer wieder verletzte, aber für das Dorf gefährliche Tiere bei sich aufgenommen hat, um sie zu pflegen. Auch als ein riesiges, haariges Monster vor Schmerzen schreit, kann Emily nicht anders und muss helfen. Nyx, die Anführerin der Wächterfeen, sieht in Emilys Freund allerdings nicht nur einen zotteligen Rabauken, sondern eine Gefahr für das ganze Feental – sie fängt an, das Nimmerbiest zu jagen.
DisneyToon Studios gelingt mit „Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest“ der vielleicht beste Teil der Reihe, vor allem weil Emily ein unglaublich sympathischer Charakter ist und ihre Freundschaft zum Nimmerbiest etwas Rührendes hat. Es wäre sogar vollkommen in Ordnung, wenn man Tinkerbell vollkommen aus der Geschichte genommen und noch mehr Augenmerk auf die dramaturgischen Spitzen zwischen Emily und Nyx gelegt hätte. Aber das ging aus Titel gebenden Gründen natürlich nicht. Auch verblüfft der Film durch einen überraschend spektakulären Showdown, der düster und spannend geworden ist. Ebenso hat „Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest“ endlich wieder ein Ende zu bieten, das nicht in die Sehgewohnheiten vieler Zuschauer passen wird. Und wenn man ehrlich ist, ist dieses Ende des kurzweiligen 76-minütigen Films sogar tieftraurig und wird sowohl bei Eltern als auch bei Kindern für Gesprächsstoff sorgen.
Emily und ihr Freund, das kuschelige Nimmerbiest, führen uns wieder einmal eindrucksvoll vor Augen, dass Animationskino nie belächelt, sondern immer ernst genommen werden sollte. Ein Abenteuer, das es verdient hat, im Kino gezeigt und gesehen zu werden.
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