Nein, „Duff – Hast Du keine, bist Du eine“ hat nichts mit der Biermarke aus „Die Simpsons“ zu tun. Vielmehr ist Duff eine Abkürzung und steht für: Designated ugly fat friend. Es ist schlicht und ergreifend eine Bezeichnung für den Hässlichsten in einer Clique, der die anderen durch sein weniger schönes Äußeres besser aussehen lässt. So ist es auch kein Wunder, dass Bianca Piper aus allen Wolken fällt, als sie von dieser Abkürzung erfährt und merkt, dass sie über Jahre hinweg der Duff in ihrer Gruppe war. Sie ist stinksauer auf ihre bildhübschen Freundinnen Jessica und Casey und sagt sich von ihnen los, um auf eigene Faust ihren Schwarm Toby Tucker zu erobern. Eine charmante Teeniekomödie beginnt.

Auch Kody Keplinger war so ein Duff und hat das Buch, auf dem der Film basiert, geschrieben, als sie siebzehn war und schließlich mit neunzehn veröffentlicht. Vielleicht ist es auch dem jungen Alter der Autorin zu verdanken, dass der Film so geradeheraus liebenswert geworden ist. Wenn sich alte Männer Gedanken machen, was Teenager sehen möchten, geht das oftmals schief. Aber „Duff“ spielt als Film sehr gelungen mit den fürs Genre typischen Klischees und wirkt leichtfüßiger als die meisten anderen Vertreter von Teenagerfilmen. Das liegt vor allem an den tollen Darstellern: Mae Whitman geht in der Hauptrolle voll auf und ist, wie ihr männlicher Gegenpart Robbie Amell, ein Hingucker, der seinem Charakter viel Leben einhaucht. Als Bitch gibt es hier einmal mehr Bella Thorne zu bewundern, die durch ihr fantastisches Aussehen und arrogantes Auftreten wie geschaffen für derartige Rollen ist.

Der Film von Ari Sandel funktioniert dabei ohne Fäkalhumor; es wird weder gepupst noch fällt ständig jemand hin. Vielmehr wird das Teenie-Dasein aufs Korn genommen. Außerdem versteht er es einfach, moderne Netzwerke wie Facebook oder Twitter gekonnt einzuarbeiten. Es stellt sich natürlich die Frage, wie der Film dadurch altern wird, doch im Hier und Jetzt trifft er den Zahn der Zeit. Natürlich darf ihm vorgeworfen werden, dass er nur eine weitere Erzählung vom hässlichen Entlein ist. Doch das macht er so liebevoll und witzig, dass der Zuschauer „Duff – Hast Du keine, bist Du eine“ kaum böse sein kann. Manchmal darf und sollte man als Kinogänger einfach Spaß haben – und dies ist der perfekte Film dafür.

Meinungen

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