Der Honigtopf ist geöffnet, die Preise gehen in Serie. Aber zumindest das nicht englischsprachige Ausland ziert sich ein wenig – woran die Diktatur des amerikanischen Films und deren Akteure Schuld tragen, die sich aber immerhin speziell nach Großbritannien verirrten. Zu Benedict Cumberbatch und Eddie Redmayne beispielsweise. Oder zu Keira Knightley und Felicity Jones. Überhaupt stehen die bislang beinahe gänzlich ausgegrenzten „The Imitation Game“ (Kritik folgt an Neujahr nach Ende des Embargos) und „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ bei den Nominierungen der Screen Actors Guild weit oben. Und diese bedeuten gemeinhin etwas im Labyrinth zu den folgenden Oscars. Noch immer, wesentlich mehr als die morgen veröffentlichten Nominierungen der Auslandspresse, der Golden Globes.

Doch die Schauspieler der Gilde nominierten auch Schauspieler ihrer Gilde, die gewissermaßen daherkommen, wo eigentlich Marion Cotillard („Zwei Tage, eine Nacht“) und auch Anne Dorval („Mommy“) stehen sollten: in diesem Jahr ganz konkret (aber nicht völlig korrekt) Jennifer Aniston und Naomi Watts. Ansonsten jedoch ist eine Träne für den grunzenden, grummelnden, spuckenden Timothy Spall zu vergießen, der als Mr. Turner in Mike Leighs „Mr. Turner“ genauso übergangen wurde wie Laura Dern in „Der große Trip – Wild“. Für die wirklich alt eingesessenen Haudegen hat die Traumfabrik eben nichts mehr über. Da kann sich höchstens noch Michael Keaton und allgemein Alejandro González Iñárritu mit seinem keifenden Superhelden „Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit“ freuen. Krächz!

Die Nominierungen im Überblick

Beste Hauptdarstellerin

Bester Hauptdarsteller

Beste Nebendarstellerin

Bester Nebendarsteller

Bestes Schauspielensemble

Bestes Stuntensemble

Die Verleihung findet am 25. Januar statt. Bereits (flotte) zehn Tage vorher, am 15. Januar, werden die Nominierungen für die 87. Academy Awards, kurz die Oscars, bekannt gegeben.

Meinungen

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Bisherige Meinungen

Christian
10. Dezember 2014
17:07 Uhr

Nur mal so, weil ein bisschen Veto immer sein muss: warum Robert Duvall? Nur weil er beim Arschrichter den Dünnpfiff sausen ließ? :(

Stefanie
10. Dezember 2014
17:11 Uhr

Für die Statistik noch was: zehnte Nominierung für Jennifer Aniston, fünfte Nominierung für Patricia Arquette, zehnte Nominierung ohne Gewinn für Julianne Moore, erste Nominierung für Edward Norton.

Da braucht man zwecks Robert Duvall gar nicht mehr anfangen, der als müder Furz reinkommt, weil das wohl nochmal sein muss.

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